Endometriose

10 mögliche Wege Endometriose Schmerzen zu lindern

2. Januar 2019
TENS-Geträt

Schaut man sich die Symptome von Endometriose genauer an, dann liest man ziemlich häufig das Wort Schmerzen – Bauchschmerzen, Unterleibschmerzen, Rückenschmerzen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Schmerzen beim Eisprung und und und. Meine Endometriose Schmerzen waren insbesondere starke Schmerzen im Bereich Lendenwirbelsäule, Iliosakralgelenk und Steißbein, da ich einen großen Endometrioseherd am Enddarm hatte.

Diese Schmerzen veranlassten mich dazu nach möglichen Wegen zu suchen, die Endometriose Schmerzen zu lindern. Ich habe bereits einiges ausprobiert und möchte dir nun gerne 10 mögliche Wege aufzeigen, wie du deine Endometriose Schmerzen lindern kannst.

1. Operation

Manchmal ist die beste Lösung die Endometrioseherde operativ mittels einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) zu entfernen. Um einzuschätzen, ob eine Operation notwendig ist, empfehle ich einen Termin in einem zertifizierten Endometriose-Zentrum. Bedacht werden sollte hierbei immer, dass jede Operation auch neue Verwachsungen mit sich zieht, welche ebenfalls Schmerzen verursachen können. Ich selbst wollte daher unbedingt erst alles andere versuchen, bevor ich eine Operation machen. Doch dazu kam ich gar nicht mehr. Ich ließ mich in zwei Endometriose-Zentren beraten und mein Endometrioseherd am Darm war bereits so groß, dass ein Darmverschluss drohte. Beide Zentren rieten mir zu einer Operation.

2. Medikamente

Es gibt zwar kein Medikament, dass Endometriose heilt, doch es gibt ein paar Medikamente, die unsere Endometriose Schmerzen lindern können.

Am naheliegendsten sind da die Schmerzmittel. Besonders empfehlenswert sind hier entzündungshemmende Schmerzmittel wie z.B. Ibuprofen. Aber auch krampflösende Medikamente wie z.B. Buscopan können dir Erleichterung verschaffen.

Außerdem wird zur Behandlung von Endometriose die Visanne eingesetzt. Die Visanne ist wie eine Antibabypille, nur dass sie nicht als solche, sondern als ein Medikament gegen Endometriose zugelassen ist. Dein Vorteil dabei ist, dass die Kosten der Visanne von der Krankenkasse übernommen werden und du somit lediglich die Rezeptgebühren zahlst. Zu erwähnen sind aber auch die starken Nebenwirkungen, weswegen viele Frauen lieber auf eine östrogenarme Pille wie z.B. die Maxim umsteigen. Ich habe übrigens sowohl die Visanne als auch Maxim gut vertragen.

Alternativ können auch GnRH-Analoga oder eine Spirale helfen. Hierzu habe ich selber keine Erfahrungen gemacht, aber bereits von vielen positiven Erfahrungen gelesen. Insgesamt spreche bitte bezüglich Medikamente mit deinem Arzt oder Apotheker, diese können dich am besten beraten.

3. Therapien

Neben der Operation und den Medikamenten gibt es zudem verschiedenen Therapiemöglichkeiten, die Schmerzlinderung verschaffen können. So kann man sich mit Endometriose z.B. Krankengymnastik oder manuelle Therapie verschreiben lassen. Letzteres hat mir sehr geholfen, meine Verspannungen, die durch das Verkrampfen während der Schmerzen entstanden sind, zu lösen.

Vielen hilft des Weiteren auch eine Psychotherapie oder eine Schmerztherapie. Auch hier sprichst du am besten deinen Arzt an, der kann dich beraten und die entsprechenden Rezepte ausstellen.

4. Transkutante Elektrische Nerven-Stimulator (TENS)

Bei der transkutanen elektrischen Nerven-Stimulation (TENS) handelt es sich um eine elektromedizinische Reizstromtherapie. Hierfür werden Elektroden/Pads in die betroffene Region geklebt, über die die Nerven via Reizstrom stimuliert werden. Mit dieser Behandlung können hartnäckige, chronische Schmerzen gelindert werden. Ich habe mir hierfür selbst ein kleines TENS-Gerät* angeschafft, welches insbesondere bei starken Schmerzen erfolgreich zum Einsatz kommt.

5. Alternative Medizin

Zusätzlich zur Schulmedizin bietet auch die alternative Medizin viele Möglichkeiten Endometriose-Beschwerden zu reduzieren. Viele finden Schmerzlinderung in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Vielen helfen hier Akupunktur oder ein individuell zusammengemischter Endometriose-Tee. Besonders beliebt sind auch die Kräuterheilkunde sowie Homöopathie.

Viel Positives habe ich übrigens vom Zyklustee gehört. Hierbei trinkt man vom 1. Zyklustag (1. Tag der Periode) bis zum Eisprung (ca. 14 Tage vor der nächsten Periode) Himbeerblättertee* und danach dann bis zur nächsten Periode Frauenmanteltee*. Ich habe damit auch mal vor einem Jahr angefangen, aber leider nur ein paar Tage durchgehalten, da ich absolut kein Kräuterteefan bin.

6. Ernährung

Zusätzlich zu den genannten Tees können wir unsere Endometriose Schmerzen auch durch unsere Ernährung beeinflussen. So gab es z.B. eine Studie, die herausfand, dass bei 80 % der teilnehmenden Frauen mit Endometriose der Verzicht auf Weizen mindestens zu einer Linderung der Beschwerden geführt hat. Weizenprodukte kann man übrigens relativ gut durch Dinkelprodukte ersetzen. Ich selbst habe im Sommer 2017 begonnen auf Weizen zu verzichten und auch mir brachte es eine deutliche Besserung der Schmerzen. Heute esse ich wieder Weizen, aber in Maßen.

Über den Weizenverzicht hinaus gibt es noch einige weitere Ernährungsempfehlungen, die hier den Rahmen sprengen würden. Gerne erstelle ich hierfür einen separaten Beitrag.

7. Wärme

Wohl am aller meisten geholfen hat mir Wärme. Zu der Zeit, wo ich so starke Schmerzen im Bereich Lendenwirbelsäule, Iliosakralgelenk und Steißbein hatte, war mein Heizkissen* einfach das aller Beste. Sobald ich lag oder saß, befand sich das Heizkissen auf voller Power unter mir. Für stehende Tätigkeiten z.B. beim Kochen oder Wäsche machen nutzte ich ein Heizkissen*, dass ich wie einen Gürtel per Klettverschluss um meine Hüfte schnallen konnte. Und für unterwegs kann ich dir Wärmeumschläge* zum aufkleben ans Herz legen.

Gegen meine Unterleibschmerzen nutze ich am aller liebsten eine Wärmflasche* oder alternativ ein Körnerkissen.

Was ich auch sehr empfehlen kann ist sich in eine schön warme Badewanne zu legen. Leider haben wir hier in unserer Wohnung keine, aber sobald wir mal bei meinen Schwiegereltern sind, nutz ich liebend gerne die Chance. Diese Rundumwärme tut einfach gut. Genauso hilft sicher auch ein Gang in die Sauna.

Übrigens hast du es letzten Sommer gemerkt, auch die Hitze im Sommer hilft gegen die Endometriose Schmerzen. Vielleicht wäre Auswandern für dich eine Option, dann würde ich dir eine warme Region empfehlen.

8. Ruhe und Gelassenheit

Sicher hast du schon gehört, dass Stress die Endometriose triggert. Ich kann dir daher nur empfehlen Stress zu reduzieren und dir mehr Ruhe sowie Gelassenheit zu gönnen. Ich lege mich super gerne mit einer Tasse Tee auf unser Sofa und entspanne einfach. Für 2019 habe ich mir vorgenommen auch mal mehr das Handy dabei weg zu legen und stattdessen zu lesen.

Was ebenfalls sehr empfehlenswert ist, sind lange Spaziergänge in der Natur, eine Tour ans Meer oder ein Wellnessurlaub. Denk einfach immer daran, dass Selbstführsorge so wichtig ist. Tu dir und deinem Körper was Gutes und es zahlt sich positiv auf deine Endometriose Schmerzen aus.

9. Ablenkungen

Ein Klassiker, um Schmerzen zu lindern, ist Ablenkung. Die meisten lenken sich mit dem Managen ihrer Familie oder dem Haushalt ab. Ich kann sehr empfehlen, sich mit Hobbies und Geselligkeit abzulenken.

Besonders helfen mir Aquarellmalerei und Puzzeln. Ich bin dabei stets so konzentriert, dass ich die Schmerzen komplett vergesse. Auch ein spannender Film kann da bereits helfen. Ich bin schon ein paar Mal ins Kino gefahren und hatte Sorge, dass ich das lange Sitzen nicht ertrage. Und was soll ich sagen, jedes Mal ging ich ohne Schmerzen raus.

Absolut empfehlen kann ich auch Freunde zu treffen. Die guten Unterhaltungen sind eine großartige Ablenkung. An schlimmen Tagen kommen meine Freundinnen gerne zu mir oder wir führen einfach ganz lange Telefonate.

10. Bewegung

Und zum Abschluss kann ich dir noch Bewegung empfehlen. Bewegung ist besonders interessant, wenn du sie mit einem der anderen Maßnahmen kombinierst, wie z.B. der beruhigende Spaziergang, die Radtour mit Freunden, das stressreduzierende Yoga oder auch das ablenkende Staubsaugen.

Ich hoffe mindesten einer dieser 10 Wegen führt auch bei dir zu einer Linderung der Schmerzen. Wenn du noch weitere Tipps hast, teile diese gerne mit uns in den Kommentaren.

Und bei Fragen oder Anmerkungen schreibe mir gerne eine E-Mail über mein Kontaktformular oder hinterlasse ebenfalls einen Kommentar.

Ich freue mich von dir zu hören!

Deine Chrissi

* = Affiliatelinks/Werbelinks


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6 Kommentare

  • Antworten Emma Taretta 8. Mai 2020 bei 12:47

    Hallo, danke für dein Berichte und deinen blog :). Es tut so gut sich auszutauschen! Ich bin 26 und habe seit dem 17. Lebensjahr extreme Adenomyose und Bauchfellbefall mit starken Krämpfen, massiven Darmbeschwerden und vor allem Gesäß und Steißbeinschmerzen, weil die Gebärmutter überall draufdrückt und die starken Verwachsungen am Darm immer wiederkommen. Die Mirena-Spirale hat es auf jeden Fall gebessert, nur noch 10-12 Tage Schmerzen im Monat, was natürlich immer noch einschränkend ist und leider wächst mir nun ein Bart – aber besser als jeden Tag Schmerzen :)!!! Ich kann Tee’s tatsächlich empfehlen: Frauenmantel, Himbeerblätter, Baldrian und Scharfgabe, Melisse und Angelikawurzel. Auch hochdosiertes Magnesium nehme ich wie du: es hilft gegen Krämpfe und Migräne. Zudem haben wohl viele EndoFrauen Mikronährstoffmangel weil der Körper im Dauerkrisenbewältigungsmodus ist. Ich empfehle Omega und Zink. Zur Ernährung: meine Darmbeschwerden konnte ich gut durch glutenfreie Ernährung und eine Einschränkung (nur noch 3 mal die Woche) von Milchprodukten und Soja sowie den Verzicht auf stark histaminhaltige Lebensmittel einschränken. Zudem kann auch eine erfahrene Ostheopatin die Beschwerden bei mir lindern. Doch das allerwichtigstefür mich sind ausrichend Schlaf und Bewegung! Besonder s Yoga und Laufen/Spazieren helfen mir. Ich hoffe, das ist ok ich verlinke mal einen Blog mit Physio-Übungen zu Endo:
    https://www.endometrioseblog.com/category/ubungen/
    Alles Gute für euch da draußen!!!
    Gruß Emma

    • Antworten Chrissi 27. Mai 2020 bei 8:59

      WOW, Emma, das klingt echt mega! Ich drück dir ganz fest die Daumen, dass du die 10-12 schmerzvollen Tage noch weiter reduziert bekommst. Ich kann dir nur zustimmen, dass Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel einen wirklich guten positiven Effekt haben. Was ich die letzten Monate aber auch gelernt habe, wie mächtig einfach Stressreduktion und Entspannung ist. Vielleicht kannst du da auch nochmal mehr drauf achten. Lg Chrissi

      • Antworten Bella 12. Februar 2021 bei 18:30

        Hallo….

        Ich habe, ebenso Endometriose…
        Ich habe so starke Schmerzen das es in den Darm und in die Scheide strahlt. Sobald die Blase voll wird, kann ich weder laufen noch mich vor Schmerzen bewegen…. hatte unzählige ops. Und jetzt ganze 2 Jahre Ruhe. Muss eine corsage tragen, weil ich Tumor befall an meiner LWS habe. Diese hat es nun schlimmer gemacht, denke wegen der enge am Bauch….

        • Antworten Chrissi 23. Mai 2021 bei 17:07

          Liebe Bella, danke für deinen Kommentar und dein Vertrauen. Es tut mir sehr leid, dass es dir so schlecht geht. Ich hoffe du bist in guter ärztlicher Betreuung. Lg Chrissi

  • Antworten Tanja 17. Mai 2021 bei 22:16

    Huhu Chrissi,

    meine Frauenärztin hat auch Endometriode diagnostiziert und bis zum Termin im Endometriosenzentrum sind es noch 5 Wochen. Habe wie du auch starke Steißbeinschmerzen, übe aber eine sitzende nerufliche Tätigkeit aus (Grafikerin in einer Agentur, Stress vorprogrammiert…). Wie haben denn die Endometriosenzentren feststellen können wie weit die Herde und vor allem wo gewachsen sind? Habe bisher im Internet nur gelesen, dass dazu eine Bauch- und/oder Darmspiehgelung notwendig seien und die würde man nicht einfach so ohne gleichzeitiger Operation durchführen… Seine Tipps werde ich auf jeden Fall durchprobieren, ich merke schon wie sehr die Schmerzen auch auf die Psyche schlägt.

    Liebe Grüße
    Tanja

    • Antworten Chrissi 23. Mai 2021 bei 8:53

      Liebe Tanja, danke dir für dein Vertrauen. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass dich die starken Steißbeinschmerzen sehr belasten. Wenn du Endometriose haben solltest, die bereits durch die Darmwand durchgewachsen ist, kann man diese in einer Darmspiegelung sehen. Ist der Herd jedoch noch nicht durchgewachsen, wird eine Darmspiegelung ohne Befund sein. Dann könnte man mit einem Darmultraschall den Herd sehen, aber auch nur, wenn er ordentlich groß ist. So richtig das Ausmaß einschätzen kann man tatsächlich nur mit einer Bauchspiegelung, was eine laparoskopische Operation ist. Bei diese können dann auch direkt die Herde entfernt werden. Ich würde dir empfehlen, dass du dich diesbezüglich in einem zertifiziertem Endometriosezentrum untersuchen und beraten lässt. Lg Chrissi

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