Allgemein Endometriose

11 typische Symptome bei Endometriose

12. November 2018
Auch wenn Endometriose eine Krankheit ist, die sehr komplex und bei jedem auch individuell ist, so gibt es einige Beschwerden und Symptome bei Endometriose, die oft beschrieben werden. Diese können einzeln oder auch in Kombination miteinander auftreten.

Beschwerden und Symptome:

  1. Starke, oft krampfartige Schmerzen vor und während der Periode im Bauch und/oder Rücken, die oft auch in die Beine ausstrahlen
  2. Starke und unregelmäßige Periode, Zwischenblutungen
  3. Schmerzen während und nach dem Geschlechtsverkehr
  4. Schmerzen bei gynäkologischen Untersuchungen
  5. Schmerzen während des Eisprungs
  6. Plötzliche Ohnmachtsanfälle im Zusammenhang mit Periodenschmerzen
  7. Blasen- und Darmkrämpfe
  8. Schmerzen bei der Blasen- und Darmentleerung sowie bei Darmbewegungen
  9. Zyklische Blutungen aus Blase oder Darm
  10. Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfung
  11. Ungewollte Kinderlosigkeit
In Verbindung mit diesen Symptomen können auch folgende Beschwerden stehen:
  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Vermehrtes Auftreten von Allergien, Lebensmittelunverträglichkeiten und anderen Autoimmunerkrankungen
  • Erhöhte Infektanfälligkeit während der Periode
Während der ärztlichen Untersuchung können zudem folgende Feststellungen für Endometriose sprechen:
  • Zysten
  • Verwachsungen und Narben
  • Unklare Unterbauchschmerzen, die mehrmals ohne Besserung als Entzündung behandelt wurden
Sollte also bei dir eine oder mehrere der Symptome vorhanden sein, spreche deine (Frauen-)Ärztin oder deinen (Frauen-)Arzt auf Endometriose an. Da jedoch viele Ärzte sich kaum bis gar nicht mit Endometriose auskennen, scheu dich nicht davor noch eine weitere ärztliche Meinung einzuholen.

Bei mir begann es mit starken Periodenschmerzen.

Periodenschmerzen bei Endometriose

Angefangen hat es bei mir mit Anfang 20 mit plötzlich auftretenden starken Periodenschmerzen. Jahrelang hatte ich kaum Periodenschmerzen und ohne, dass sich irgendwas bei mir merklich verändert hat, litt ich plötzlich unter starken Unterleibsschmerzen. Ich ging zu meinem Frauenarzt und dieser vermutete das Problem bei meiner Antibabypille. Er verschrieb mir eine neue Pille, doch die Beschwerden blieben. Ich wechselte den Frauenarzt und das gleiche Spiel wieder. Doch auch unter Pille Nr. 3 weiterhin starke Periodenschmerzen. Also wechselte ich noch ein weiteres Mal meinen Frauenarzt und auch dort bekam ich nur wieder eine neue Pille. Erst der vierte Frauenarzt hatte 2009 den Verdacht auf Endometriose, welche anschließend in einer Bauchspiegelung diagnostiziert wurde.

Nach Absetzen der Pille hatte ich starke Verdauungsbeschwerden.

Nach der Bauchspiegelung nahm ich die Antibabypille im Langzeitzyklus und unterdrückte somit die Periode. Nachdem ich jedoch im August 2016 die Pille aufgrund von Kinderwunsch abgesetzt hatte, bekam ich ab November immer stärkere Verstopfungen und Schmerzen im Gesäß. Auch von Blähungen und Bauchkrämpfen war ich regelmäßig geplagt. Mit der Zeit kamen noch Schmerzen im Iliosakralgelenk (ISG) dazu, welche ins rechte Bein ausstrahlten. Diese Symptome ähnelten sehr einem Bandscheibenvorfall. Auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und bei gynäkologischen Untersuchen reiten sich mit ein. Von Zyklus zu Zyklus wurde es schlimmer und unser Kinderwunsch blieb unerfüllt. Eineinhalb Jahre später, waren die Schmerzen so unerträglich, dass ich mich doch für eine weitere Operation entschied. Heute nach der Operation weiß ich, warum ich so schlimme Schmerzen hatte. Ich hatte einen Endometrioseherd, der an zwei Stellen tief in den Enddarm sowie in die Scheide infiltriert war. Zudem waren beide Beckenknochen und mein Bauchfell voll mit Endometriose.

Starke Beschwerden heißt nicht gleich große Herde.

Wenn du auch starke Beschwerden hast, heißt das nicht, dass du auch so viel Endometrioseherde haben musst, wie ich sie hatte. Auch kleine Herde können starke Beschwerden hervorrufen. Genauso kann man auch mit Endometriose gar keine Beschwerden haben und so nie bemerken, dass man diese Krankheit hat. Ich hoffe dieser Beitrag zu den typischen Symptomen bei Endometriose hat dir weitergeholfen. Schreib mir gerne in den Kommentaren, welche Symptome du hast und ob bei dir bereits Endometriose diagnostiziert wurde. Wenn du Fragen oder Anmerkungen hast, schreibe mir gerne eine E-Mail über mein Kontaktformular oder hinterlasse einen Kommentar. Ich freue mich von dir zu hören! Deine Chrissi

13 Kommentare

  • Antworten daani.elaj 12. November 2018 bei 20:07

    Also ich habe 9 von den 11 Symptomen. Bei mir wurde die Endometriose Ende 2016 per OP festgestellt. Das war so eine Erleichterung. Hatte zuvor auch etliche Arztgänge & wurde nicht ernst genommen. & teilweise nicht mal untersucht. Wirklich unverantwortlich. Danke, dass du hier immer so offen über alles sprichst, das schätze ich sehr & ich denke es hilft vielen! ? Liebe Grüße Ella

    • Antworten Chrissi 12. November 2018 bei 20:49

      Liebe Ella,
      das mache ich sehr gerne! Danke dir für deinen Einblick. Neun von elf ist echt ordentlich und kommt leider bei vielen von uns Endomädels vor. 🙁
      Lg Chrissi

  • Antworten Kayacan Özlem 12. November 2018 bei 21:24

    Aaach… ich könnte auch ein Buch darüber schreiben drüber!
    Jede deiner Erklärungen kann ich durch eigenen Leidensgeschichte bejahen.
    Ps: auch 9 von 11 🙁
    Danke für deinen Post, LG Özlem

    • Antworten Chrissi 12. November 2018 bei 21:45

      Özlem, du sagst es. Ich könnt sicher auch ein Buch füllen… Gemeinsam sind wir stark! Lg Chrissi

  • Antworten woelfchen83 19. Juni 2019 bei 11:50

    Ich habeletztes Jahr im Juli, nach knapp 19 Jahren Pilleneinnahme, diese aus diversen Gründen abgesetzt. Die ersten 4 Zyklen war alles bestens. Nach und nach bekam ich jedoch während der Mens immer stärkere Schmerzen, wobei ich was das angeht, durch meine über 30 Jahre Migräne-Erfahrung nicht wirklich empfindlich bin.

    Mittlerweile sind die Schmerzen selbst mit Schmerzmittel kaum noch zu ertragen. Die Frauenärztin hat jedoch nur eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt, die Unterleibsschmerzen sollte ich beim Hausarzt weiter abklären lassen und hat sich danach auf den Kinderwunsch konzentriert.

    Glücklicherweise haben wir in der nächsten Stadt eine Uniklinik mit Endometriose-Zentrum. Da werde ich versuchen schnellst möglich einen Termin zu bekommen.

    Blogs wie deiner helfen, schon alleine, weil man sich dann nicht mehr so alleine gelassen und zum Hypochonder abgestempelt fühlt.

    • Antworten Chrissi 20. Juni 2019 bei 16:18

      Ach Mensch, damit bist du echt nicht allein. Aber es ist genau das Richtige proaktiv einen Termin im Endometriose-Zentrum zu machen. Da bist du denke ich genau richtig aufgehoben. Ich hoffe du bekommst schnell einen Termin und die können dir dann weiterhelfen. Wenn du sonst noch Fragen hast, meld dich gerne bei mir. Lg Chrissi

  • Antworten Milena 27. Dezember 2019 bei 15:59

    Hallo liebe Chrissi 🙂 ich freue mich sehr, auch die Geschichten anderer zu hören und zu wissen, nicht alleine zu sein. Ich bekam im Sommer immer wieder eine Blasenentzündung..dachte ich. Auch bemerkte ich häufiger in der 2. Zyklushälfte Schmerzen beim GV sowie starke Bauch- u. Rückenschmerzen während der Periode. Ich bin direkt mit dem Verdacht auf Endo zum GYN (ich hörte damals via Instagram von der Krankheit) und er bestätigte diese am rechten Eierstock. Jetzt im Dezember hatte ich meine OP und nehme nun die Visanne. Durch Yoga, Meditation und Ernährung sehe ich mich in Zukunft frei von Beschwerden bzw. akzeptiere ich mich so wie ich bin 🙂 Ich hoffe, du behältst dir immer dein Lächeln bei und denkst glücklich und positiv 🙂 Wir sind alle Stark!

    • Antworten Chrissi 27. Dezember 2019 bei 16:44

      Liebe Milena, wirklich toll zu lesen, wie positiv du mit der Krankheit umgehst, auch wenn du noch gar nicht so lang von ihr weißt. Positiv zu sein ist denke ich ein großer Schlüssel dafür gut mit der Endometriose umgehen zu können. Lg Chrissi

  • Antworten Lu 24. Februar 2021 bei 23:35

    Lässt sich Endo nur mittels Bauchspiegelung oder OP diagnostizieren?
    Mir ist am 05.12.2019 am Eierstock eine Zyste geplatzt. Habe die OP verweigert. (Panische Angst vor Krankenhaus usw.)
    Meine FÄ hat dann noch weitere Zysten entdeckt und ich hatte ziemlich lang mit der geplatzten Zyste zu tun wegen Einblutungen die nicht weg gehen wollten. Wurde kurz mal Endometriose in den Raum geworfen, aber nichts weiter unternommen. Sollte dann nach langem hin und her eine Hormontherapie machen.
    Ich hatte früher schon Probleme mit der Pille, weil ich dann immer extrem Migräne bekomme. Daher hatte ich irgendwann abgesetzt. Wollte aber natürlich OP vermeiden und habe die Maxim bekommen, 2 Monate normal genommen und danach sollte ich sie durchgehend ohne Unterbrechung nehmen. Einziger positiver Effekt: Periode ausgeblieben und somit keine Schmerzen mehr. Habe seit meinem 12 LJ tierische Schmerzen während der Periode, ohne Tabletten ging garnichts.
    Nachteile: Depressive Verstimmungen, totale antriebslosigkeit/lustlosigkeit, Migräne fast täglich, ständig stimmungsschwankungen..

    Habe dann nach ca 5-6 Monaten Hormontherapie ein Kontrolltermin nochmal gehabt, bis auf eine kleine Zyste war wohl alles weg. Habe dann gesagt, dass ich aufgrund der Nebenwirkungen wieder absetzen möchte.

    Die Schmerzen waren die ersten Monate erträglich im Vergleich zu früher, aber dafür hatte ich auf einmal eine extrem starke Blutung an einem Tag und die anderen Tage nur noch sehr schwach. Das war vorher nie so.. so schlimm das selbst ein „Super“-Tampon nach einer Std überfüllt war…

    Sorry für den langen Text… 🙂

    Liebe Grüße

    • Antworten Chrissi 23. Mai 2021 bei 17:06

      Liebe Lu, danke dir für dein Vertrauen! Deine Geschichte klingt gar nicht schön. Vermutlich hast du ordentlich mit Hormonschwankungen zu tun. Warst du damit nochmal bei deiner Frauenärztin? Wenn nicht, kann ich dir das nur anraten. Ebenso würde ich dir empfehlen, dich bei einem zertifizierten Endometriosezentrum vorzustellen. Dort kennen sie sich am besten mit Endometriose aus. Meistens ist diese nur mittels Bauchspiegelung, also einer Liebe laparoskopische Operation, diagnostizierbar. Eine Operation ist aber nicht immer notwendig. Lass dich daher am besten beraten. Lg Chrissi

      • Antworten Lu 23. Mai 2021 bei 17:16

        Vielen Dank für deine Antwort. Ich vermute, dass durch diese Hormontherapie ein mächtiges Chaos entstanden ist. Habe seit über einem Jahr einige Probleme. Ein halbes Jahr nach Abbruch der Hormontherapie ging es mir von heut auf morgen richtig schlecht.. atemnot, schluckbeschwerden, so schlimm, dass ich lange nichts essen konnte weil ich dachte, ich ersticke dran, ging einfach nicht runter.. dann schwindel, niedriger blutdruck, herzrasen, herzstolpern, Kopfschmerzen und übelkeit..
        War beim Arzt, wurde nicht ernst genommen, beim HNO wurde nichts gefunden und auch nicht ernst genommen. Habe mich so lange rum gequält, bis ich bemerkt habe, dass es wahrscheinlich mit Essen zusammen hängt. Vermutung liegt bei Histamin. Finde aber keinen Arzt, der meine Symptome ernst nimmt und mir hilft..
        Seit meiner ernährungsumstellung habe ich es ganz gut im Griff aber diese Ernährungsform ist für mich auf Dauer nicht vorstellbar.. werde versuchen einen Frauenarzt zu finden, der mal meinen Hormonstatus prüft.

        LG

        • Antworten Chrissi 25. Mai 2021 bei 20:28

          Liebe Lu, das klingt wirklich schrecklich, was du da durchmachen musstest. Warst du denn auch schon einmal in einem zertifizierten Endometriosezentrum? Wenn nicht, kann ich dir dies nur ans Herz legen. Zudem könntest du auch versuchen über deinen Hausarzt eine Überweisung zu einer Ernährungsberatung zu bekommen bzgl. der Histamin-Unverträglichkeit. Lg Chrissi

      • Antworten Lu 25. Mai 2021 bei 20:39

        Liebe Chrissy,

        Nein da war ich noch nicht. Es wurde ja nur kurz der Verdacht endo geäußert, deswegen bin ich mir nicht sicher..schmerzen während der periode sind seit der geplatzten zyste wirklich erträglich geworden und ich hatte seit der hormontherapie auch keine Schmerzen mehr von zysten abhängig. Also scheint die Therapie etwas gebracht zu haben, wie lange weiß ich nicht. Da ich im Moment diesbezüglich aber wenig Probleme habe, dafür aber halt die sehr starke und dann sehr schwache Blutung, weiß ich nicht ob es überhaupt endo ist.

        und ernährungsberatung wegen histaminintoleranz kann man vergessen. Für Ärzte existiert sowas nicht. Es wird absolut nicht ernst genommen leider. Es gibt so viele Menschen, die sich jahrelang quälen und kaum noch was essen können habe ich jetzt mal mitbekommen.. Von den Ärzten wird leider immer gleich alles auf die Psyche geschoben.
        LG

    Hinterlasse eine Antwort